Datenschutzlücken bei WhatsApp und Co.

Datum:  03.08.2015
Was neugierige Bäckersfrauen und WhatsApp gemeinsam haben

Eine Bäckerei am Morgen. Die Frau hinter dem Tresen bedient eine Kundin, sie reicht Brot und Brötchen an, nimmt Kleingeld entgegen. Eine ganz normale Szene – bis die Verkäuferin plötzlich persönliche Fragen stellt: „Wo waren Sie gestern um 20 Uhr? Wem haben Sie die letzte SMS geschrieben? Wie lautet Ihre Telefonnummer?“ Die Kundschaft ist völlig verdattert. Wer möchte der Bäckersfrau schon gerne erzählen, was er am Abend zuvor unternommen hat?

Mit einem Video, in dem eine neugierige Bäckersfrau die Hauptrolle spielt, macht die Stiftung Warentest bei Facebook auf den zu laschen Umgang vieler Smartphone-Benutzer mit ihren Daten aufmerksam. Denn natürlich möchte niemand der Verkäuferin im Laden an der Ecke die eigene Telefonnummer verraten. (…)

In ihrem aktuellen Test 8/2015 hatte die Stiftung Warentest herausgefunden, dass viele beliebte Messenger-Apps einen fragwürdigen Umgang mit persönlichen Daten der Nutzer praktizieren. WhatsApp und der Facebook-Messenger wurden in der Datenschutz-Kategorie am schlechtesten bewertet und erhielten hier nur ein „ausreichend“. Testsieger wurde die App Hoccer aus Deutschland, dicht gefolgt von Threema aus der Schweiz.

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Die Tester untersuchten unter anderem, ob der jeweilige Messenger eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der verschickten Nachricht bietet, welche Daten beim Einrichten des Dienstes abgefragt werden und ob die Anwendung automatisch das Adressbuch des Smartphones ausliest. Kritisiert werden außerdem die Rechte, die sich das Programm bei der Installation geben lässt. Ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung kann der Anbieter alle Nachrichten mitlesen, kritisiert Stiftung Warentest.