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Ermäßigungspädagogik

Wie die Schule es schafft, zu Lasten der Kinder zielstrebig ihre Anforderungen zu senken

FAZ, Bildungswelten, 23.02.2017,  Klaus Ruß

(…) Wer die öffentliche Debatte verfolgt, weiß, dass halbe Analphabeten den Hauptschulabschluss in der Tasche haben, dass manche Realschulabsolventen weder alle Monatsnamen kennen noch eine Vorstellung davon haben, was „Prozent“ bedeutet. Alarmrufe von Universität und dualer Ausbildung verhallen ungehört und begleiten das Schicksal junger Menschen, die formal erfolgreich, faktisch unqualifiziert und subjektiv ratlos und betrogen sind. Eine Gesellschaft, die nicht müde wird, die kognitive Leistungsfähigkeit eines rohstoffarmen Landes zu beschwören, macht Kinder zu Opfern eines Schulwesens, das seine Existenz gesetzlichem Zwang verdammt und seine Arbeit nicht mehr gewissenhaft tut.

Wie funktioniert das? Warum spielen Lehrkräfte und Eltern als gemeinsame Träger der Verantwortung für das Kindeswohl dieses Spiel mit der Zukunft der Kinder? Die Lage ist sehr unübersichtlich; einige Faktoren, die sich über Jahrzehnte verfestigt haben, können aber zeigen, wie bessere Noten zunehmend prekäre Kenntnisse und Fertigkeiten „belohnen“. (…)

Lehrer tun gemeinhin das, was man ihnen befiehlt, auch wenn sie es für falsch und unverantwortlich halten. Die Grundschullehrerin ist verzweifelt, weil sie künftig weder Schreibschrift noch korrekte Orthographie lehren darf. Sie hat sich mit Graphomotorik, der Lehre vom Schreibenlernen, gründlich befasst und weiß, dass solche Erleichterungen die Kinder später teuer zu stehen kommen wird. Es hilft ihr nichts; der Lehrplan und die Schulkonferenz haben es beschlossen, und die Eltern sind begeistert, weil die Kleinen schon in der zweiten Klasse „richtige Schriftsteller“ sind. Ob sie später die Rechtschreibung lernen werden, kümmert diese Grundschule nicht. Sie entsorgt das Problem an die weiterführende Schule.

Ein Oberstudienrat, altgedienter Latinist, hat zu dieser Verlagerung eine bösartige Erklärung entwickelt und dazu zwei lateinische Klassenarbeiten parat: Livius, Klasse 12. Die eine aus dem Jahre 1970 und die andere aus dem Jahre 2016. Die erste enthält eine DIN-A4-Seite Text zum Übersetzen  mit drei Vokabelangaben, die zweite sieben Zeilen Text, zwanzig Vokabelhilfen und drei ausführliche Übersetzungsanweisungen sowie den Hinweis, dass hinreichendes Interpretieren in jedem Fall fünf Punkte erreichbar macht. „Mit diesen Kenntnissen kann man weder Geschichte noch Theologie studieren. Die taugen zu nichts. Die Schüler haben keine Ahnung, wie sie ums eigentliche Lernen betrogen werden, und wenn sie später im Studium versagen, wissen sie nicht, dass es an der Schule liegt“. Er vergleicht die Schule mit dem Kammerjäger der Ratten vertilgt. „Diese schlauen Tiere fressen Warfarin und verenden an einer anderen Stelle und wissen nicht, wo ihnen der Tod verabreicht wurde. Ähnliches tut die Schule, wenn sie ihre Verantwortung für die Zukunft der Schüler leugnet und sie ausspuckt, ohne sie tüchtig gemacht zu haben“.

Manche Lehrkräfte finden solches Verhalten richtig. Sie haben immer noch die Nachwehen der „Klassenschule“ mit ihren „Rahmenrichtlinien“ im Kopf und eine Abscheu vor „abfragbarem Wissen“ bewahrt. Für sie ist jedwedes Lernen von Regeln und Strukturen schlicht Dressur. Manche von ihnen sind in die Politik und Bildungsverwaltung gegangen und arbeiten beharrlich daran, dass die Reduktion des Lernpensums Bestandteil des Bildungsauftrages wird.

Die meisten Lehrer aber leiden an der Situation und heulen doch mit den Wölfen. Die geschmeidige Schulwebsite mit ihren Erfolgsmeldungen, Auszeichnungen und Abschlussquoten setzt vor allem emotionale Zeichen. Das Image der Schule, die Wärme der Kollegialität und die Scheu, den Schülern konsequent Anstrengungen abzuverlangen, sind die Ingredienzien, aus denen das „Warfarin“ gemixt wird. Seine Minilateinklausur zeigt, dass auch der Oberstudienrat mitmacht und die Schüler nur insgeheim bemitleidet. Gruppendruck, das Selbstverständnis der meisten Lehrkräfte als Einzelkämpfer und eine fundamentale didaktische Unsicherheit schaffen ein Klima der Resignation. Selbst die unablässig forsch verlangte „Entrümpelung“ der Lehrpläne oder die Degradierung des Lehrers zum „Lernbegleiter“ bringen die Lehrer nicht dazu, sich persönlich und offen zu empören.

Eine wachsende Zahl von ihnen kann das Dilemma gar nicht mehr erkennen. Sie haben von der Erosion des Leistungsprinzips als Schüler „profitiert“, ihre Defizite durch vier bis sechs Jahre Lehramtsstudium mitgeschleppt und herausragende Examensnoten ins Referendariat gebracht. Theoretisch wäre das Studienseminar der letzte Ort in der Lehrerausbildung, klare fachliche Anforderungen durchzusetzen. Aber wäre das fair? Wäre es überhaupt machbar, den pädagogischen Auftrag der Lehrerbildung mit elementarer Nachhilfe zu kombinieren? (…)

Viele Inhalte sind [in der Schule] zwar immer noch „dran“, aber nur bis zur nächsten Klassenarbeit und nicht mit dem Ziel, durch das weitere Leben zu begleiten. So weist ein Klempnermeister seine Lehrlinge an, die Länge einer schräg verlaufenden Dachrinne auszurechnen, vergeblich, denn sie haben ihr Tablet nicht dabei und aus dem Stand keine Ahnung, wie sie mit rechtwinkligen Dreiecken umgehen müssen. Ein empörter Anruf bei der Berufsschule belehrt ihn, dass solche Techniken „in der Cloud“ abgelegt seien und die Lehrlinge gelernt hätten, die Ressource zu nutzen. Der Meister ist fassungslos.

Alldem liegt ein zeitgeistiger psychischer Mechanismus zugrunde: Die Lehrkräfte als „Lernbegleiter“ dürfen (und wollen) eigentlich keinen Zwang mehr ausüben. Gute Noten – wie die Schwemme an Eins-Komma-Abitur-Prüfungen – machen beliebt, fördern das Image der Schule und schaden zunächst scheinbar nicht. Der Politik ist das alles recht. Sie will die Maximierung nominell hochwertiger Abschlüsse. Was später aus den Menschen wird interessiert sie nicht mehr.

Klaus Ruß war Gymnasiallehrer und Gymnasiallehrerausbilder und ist als pädagogischer Berater tätig.


siehe auch weiterer Beitrag von Klaus Ruß:
Bildungsverfall Das Gymnasium – Ruine einer Utopie?
Das Gymnasium hat zwei Feinde: seine Anhänger und diejenigen, die unverdrossen seine Abschaffung zugunsten der Gesamtschule [eine Schule für alle] fordern. Letztere treibt eine irgendwie linke Ideologie, während die Freunde des Gymnasiums so viele Kinder hineinpumpen, dass sich die Qualitätsfrage des gymnasialen Abschlusses mit zunehmender Schärfe stellt.

Sag mir, wo die Schüler sind

Wenn die duale Ausbildung zum Fremdwort wird

Im Senat herrscht Unklarheit darüber, wie viele Schulabgänger eine duale Ausbildung beginnen. Klar ist: Ihre Zahl ist vor allem bei Migranten gering.
Susanne Vieth-Entus, 14.10.2015

(…) Im Berliner Bezirk Mitte wurden die Sekundarschulen befragt, wie viele ihrer Schüler nach der zehnten Klasse eine duale Ausbildung beginnen. Das Ergebnis lautete: 60 von 1080 Abgängern – mithin 5,6 Prozent. Rund 500 Schüler „sind arbeitslos oder besuchen Maßnahmen, die nicht zu einem Berufs- oder Bildungsabschluss führen“, heißt es einem internen Bericht, der der grünen Abgeordneten Stefanie Remlinger zugespielt wurde. (…)

Schätzungen besagen, dass berlinweit nur jeder zehnte Sekundarschüler den direkten Weg in die duale Ausbildung findet. In sozialen Brennpunkten sind es noch weniger. Und am wenigsten in Mitte, wo die Quote bei besagten 5,6 Prozent liegt und der Migrantenanteil bei 80 Prozent.

Eine Sekundarschule im Bezirk, die nicht genannt werden möchte, berichtet, dass 2014 nur sechs von über 120 Absolventen eine betriebliche Ausbildung begonnen haben; vier von ihnen gaben auf, „weil die Eltern nicht dahinter standen, oder weil es den Schülern zu anstrengend war“, wie der Rektor resümiert.

Diese Bilanz ist für die Schule vor allem deshalb niederschmetternd, weil die Schüler „von hinten bis vorn gepimpt und beraten“ worden seien, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Einen Grund für den Misserfolg sieht der Schulleiter in der „Sozialisation“ der Schüler: „Sie bekommen bestimmte Dinge nicht vorgelebt.“ Oft habe in der Familie kaum jemand einen Beruf. „Die Schüler erfahren, dass sich auch ohne Arbeit ganz gut leben lässt. Darum sehen sie nicht ein, warum sie um sechs Uhr aufstehen und acht Stunden lang schuften sollen“, berichtet eine Schulleiterin im selben Bezirk. (…)

Die Erwartungen an die neue Jugendberufssagentur, die soeben ihre Arbeit aufgenommen hat, ist hoch. Ob sie die Jugendlichen in Ausbildung und Beschäftigung bringen und ergründen kann, welchen Weg die Schüler nach der Schule gehen?

zum Artikel: Der Tagesspiegel, Berlin, 15.10.2015, Susanne Vieth-Entus, Wenn die duale Ausbildung zum Fremdwort wird (Sag mir, wo die Schüler sind)


siehe auch die Meldung im Tagesspiegel vom 16.11.2015:
Susanne Vieth-Entus, 3000 Jugendliche: Nach der Schule ins Nichts

  • 3000 Berliner Jugendliche fallen allein in diesem Jahr nach dem letzten Schuljahr ins Nichts!
  • 15000 Jugendliche sind arbeitslos gemeldet.

Wo bleibt der politische und gesellschaftliche Aufschrei angesichts tausender unversorgter Jugendlicher?

Ausbildungspolitische Prioritäten

Datum: 20.04.2015
Berufsbildungsbericht 2015, Drucksache 18/4680

Die duale Berufsausbildung in Deutschland ist ein wesentlicher Pfeiler der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und zentral für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft.
Die Qualität der deutschen Berufsbildung, die guten Übergänge von Ausbildung in Beschäftigung und die im EU-Vergleich geringste Jugenderwerbslosigkeit in Deutschland sind ausschlaggebend für den Erfolg und das hohe Ansehen der deutschen Berufsbildung, auch im Ausland.
Die starke internationale Wertschätzung der deutschen Berufsbildung wird 2014 erneut bestätigt durch aktuelle politische Initiativen der EU und der OECD zur Einführung von Lehrlingsausbildungen und von „work based learning“ in anderen Staaten, aber auch durch die nochmals verstärkte Nachfrage von europäischen und außereuropäischen Partnerstaaten nach bildungspolitischen Kooperationen mit Deutschland mit dem Ziel des Transfers dualer Systemkomponenten. In der Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern zur beruflichen Bildung ist Deutschland der größte Geber weltweit, u. a. noch vor der Europäischen Kommission. Es liegt im vitalen Interesse der Unternehmen und Betriebe in Deutschland, diesen Wettbewerbs- und Standortfaktor zu erhalten und weiterhin in hohem Maße in die berufliche Aus- und Weiterbildung zu investieren. Zugleich steht das deutsche Berufsbildungssystem vor der Herausforderung, auch in Zukunft eine tragende Säule des deutschen Bildungssystems zu bleiben und die adäquate Qualifizierung des künftigen Fachkräftebedarfs zu sichern. Dazu muss das Berufsbildungssystem fortlaufend modernisiert, neuen Anforderungen angepasst und verstärkt als attraktive, gleichwertige Alternative zur akademischen Bildung ausgestaltet werden.

Die berufliche Ausbildung steht in zunehmendem Wettbewerb um Nachwuchskräfte mit den Hochschulen. Während die Zahl der beruflichen Ausbildungsverhältnisse in den letzten Jahren gesunken ist, ist die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger in Deutschland in der gleichen Zeit stark gewachsen und stabilisiert sich nun auf hohem Niveau. Die Studienanfängerquote liegt nach Angaben des Statistischen Bundesamtes seit dem Jahr 2011 bei über 50 %, im Jahr 2013 bei 53,1 % und nach ersten vorläufigen Ergebnissen im Jahr 2014 bei 57,3 %.

Die Attraktivität des Systems der beruflichen Bildung muss weiter erhöht werden. Die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung, etwa durch den Ausbau beruflicher Spitzenqualifikationen, verbessert und die Durchlässigkeit zwischen Berufsbildung und Hochschulbildung weiter verstärkt werden.

Berufsbildungsbericht 2015,  Drucksache 18/4680

siehe dazu auch:   23. Bayerischer Ingenieuretag am 23. Januar 2015, Prof. Julian Nida Rümelin, Akademisierungswahn – Zur Krise beruflicher und akademischer Bildung

Abrissprogramm von bewährten Standards der Schule

Datum:  29.03.2015
Die Schule geschafft, aber der Arbeitswelt nicht gewachsen
von Gerd Held

(…) Seit Jahren sollen „unnötige Härten“ vermieden werden: keine Grundregeln beim Schreiben, keine schriftlichen Prüfungen, kein Sitzenbleiben. Mit der wahren Arbeitswelt sind Jugendliche so überfordert. Ein zunehmender Teil der Schulabgänger bringt nicht mehr die Voraussetzungen mit, um eine Berufsausbildung zu machen.
Was hat sich geändert? In den Schulen haben massive Eingriffe in bewährte Standards stattgefunden. Am folgenreichsten war wohl eine Umdefinition der Bildungsgüter: An die Stelle von „totem“ Wissen sollte die Vermittlung von sogenannten Kompetenzen treten. Die Schüler sollten keine festen Fachkenntnisse mehr lernen, sondern Verfahren, mit denen angeblich jede Aufgabe gelöst werden könnte – und das ein Leben lang, denn mit ihnen sollte man auch alles zukünftig Neue erfassen können.
Damit begann ein Abrissprogramm, das sich gegen alles richtete, was nun als „unnötige Härte“ erschien: gegen die Zwänge eines bestimmten Stoffes oder Fachgebiets, gegen das mühsame Erarbeiten des Wortschatzes einer Sprache, der Gesetze und Gliederungen der Natur, der Geografie eines Landes, der Eigenart einer Geschichtsepoche oder eines literarischen Werks, gegen das Üben in Sport, Musik oder Kunst, gegen das Auswendiglernen von Texten, sogar gegen die Beachtung von Grundregeln beim Schreiben und Rechnen, gegen schriftliche Prüfungsarbeiten, Noten, Sitzenbleiben, Jahrgangsklassen, Schulstufen.
Alles steht zur Disposition. (…)

zum Artikel:  Die Welt, 26.03.2015, Gerd Held, Die Schule geschafft, aber der Arbeitswelt nicht gewachsen

Berliner Niveaulimbo – die Statistik stimmt!

Datum:   11.05.2014
Die Berliner Schüler werden von gleichgültigen und skrupellosen Politikern und Bürokraten nicht aufs Leben vorbereitet. Alles was auf sie wartet, ist eine Katastrophe.
Harald Martenstein

Um das Problem  der hohen Durchfallquoten bei den Abschlussprüfungen zu lösen, hat die Berliner Schulverwaltung durch einige Verwaltungsmaßnahmen das Durchfallen nahezu unmöglich gemacht. Beim mittleren  Schulabschluss (MSA) konnte eine „5“ in Mathematik zum Beispiel mit einer „3“ in Deutsch ausgleichen werden. Vor der Nivelierung war eine „2“ notwendig.
(…) Um zu erreichen, dass wirklich jeder Schüler im Fach Deutsch eine „3“ erreichen kann, wurde der schriftliche Anteil der Prüfung, also Diktate, Aufsätze und dergleichen, auf nahezu null zurückgefahren. Es genügt offenbar, einige Worte sprechen zu können.(…)
Schüler, die nicht lernen mussten, sich anzustrengen. Schüler, die fast nichts wissen. Schüler, denen niemand die Chance gegeben hat, an Misserfolgen zu wachsen. Schüler, die nach vielen vergeudeten Jahren ein Zeugnis in der Hand halten, das wertlos ist. Kein Unternehmen wird das Zeugnis ernst nehmen. Wer eine Stelle will, muss erst mal eine Prüfung absolvieren, diesmal eine echte, keine Berliner Pseudoprüfung. Das hat der Schüler aber nicht gelernt. (…) Hinter der Schulreform steckt nicht Menschenfreundlichkeit. Es stecken Gleichgültigkeit und Skrupellosigkeit dahinter. Hauptsache, unsere Statistik stimmt, 98 Prozent erfolgreiche Prüfungen.

zum Artikel:  Der Tagesspiegel, 11.05.2014, Harald Martenstein, Berliner Niveaulimbo

Verordneter Schulerfolg

Datum: 9.05.2014
Wenn Erfolg verordnet wird, scheitern die Schüler eben später

Den Berliner Lehrern ist nichts fremd, wenn es um die Untiefen des Schülerniveaus geht. Aber sie müssen diese Klientel begleiten und zu Abschlüssen führen. Irgendwie. (…)
Da werden die Zugangsvoraussetzungen heruntergesetzt, da jagt eine Nachprüfung die andere, um bloß keinen Schüler ohne ein Zertifikat ins Leben zu entlassen. Das ist ebenso rührend wie armselig. Rührend, weil keiner auf der Strecke bleiben soll. Armselig, weil mit Potemkinschen Dörfern, die falsche Erwartungen wecken, niemandem gedient ist: weder den Schülern noch den Arbeitgebern, die spätestens bei ihren hauseigenen Aufnahmetests feststellen, dass nichts dahintersteckt. (…)
Der Senat ist offenbar krampfhaft bemüht, die neu gestartete Sekundarschule via Abschlussquoten zum Erfolgsmodell puschen zu wollen. Wenn weniger Zehntklässler durchfallen als zuzeiten der Hauptschule, ist der Beweis erbracht, dass die Reform gut war.(…)
Es gibt keinen Abschluss für alle. Es sei denn, man baute weiterhin Potemkinsche Dörfer.

zum Artikel:  Der Tagesspiegel, 09.05.2014, Susanne Vieth-Entus, Wenn Erfolg verordnet wird, scheitern die Schüler eben später