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Rahmenlehrplan Geschichte

Datum:  29.11.2014
Gesellschaftswissenschaften – Aus drei Fächern wird eines

Ab dem Schuljahr 2016/17 werden die Schüler in Berlin und Brandenburg nach einem neuen Lehrplan unterrichtet. Großen Wert wird dabei auf die Vernetzung der Fächer gelegt.
Der Verband der Geschichtslehrer hat bereits im Vorfeld kritisiert, für eine fundierte Vermittlung historischen Wissens bleibe mit der Neuregelung kein Platz. Gunilla Neukirchen, Vorsitzende der Vereinigung der Berliner Schulleiter, äußert sich jetzt ebenfalls kritisch zum Rahmenplan Geschichte. „Wir laufen Gefahr, in diesem Fachgebiet ins Anekdotische abzugleiten, wenn in den Jahrgangsstufen 5/6 historische Zusammenhänge eher schmückendes Beiwerk ist, da eine vertiefte Auseinandersetzung allein aus zeitlichen Gründen nicht stattfinden kann.“
Über alle Fächer hinweg sollen Sprachbildung und Medienkompetenz eine größere Rolle spielen.
Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD): „Wer in der Lage ist, Fachtexte zu lesen und zu verstehen, Vorträge zu halten und sich mündlich und schriftlich zusammenhängend auszudrücken, der kann sich neue Wissenswelten, die über die unmittelbare Erfahrung hinausgehen, erschließen und an gesellschaftlichen Diskussionen konstruktiv teilnehmen“.

zum Artikel:  Berliner Morgenpost, 29.11.2014, Regina Köhler, Gesellschaftswissenschaften – Aus drei Fächern wird eines


Ein schöner Anspruch der Bildungssenatorin! Welche Schüler der Jahrgangsstufe 5/6 erfüllen die Anforderungen die in der Aussage enthalten sind?

Lernen wird „vernetzt, vielfältig und zeitgemäß“ – Das Niveau der Schulen sinkt

Datum: 28.11.2014
Neuer Rahmenlehrplan – Das Niveau der Schulen sinkt

Der neue Rahmenlehrplan schreibt vor, was und wie Berliner Kinder lernen sollen. Von „Entschlackung“ ist da die Rede, in der Realität heißt das: Das Niveau wird gesenkt.
Der neue Rahmenlehrplan erläutert, wie gelernt werden soll. Natürlich ganz modern – das Lernen wird „vernetzt und vielfältig“. „Zeitgemäßes Lernen“ sei das, lobt die Bildungssenatorin Sandra Scheeres den Entwurf aus ihrem Hause, der in Zusammenarbeit mit dem Land Brandenburg entwickelt wurde. Ein einheitlicher Rahmenlehrplan von der ersten bis zur 10. Klasse, eine kleine Revolution.
Die Antwort des neuen Rahmenlehrplans ist schlicht: Das Niveau wird gesenkt. Statt Fächer gibt es plötzlich immer öfter „Lernbereiche“, statt Lernen konkreter Formeln in Mathematik geht es nun um einen „sprachsensiblen“ Unterricht, der „die persönlichen, soziokulturellen und ethnischen Hintergründe“ der Schüler einbindet. Dafür soll noch Zeit sein?
Warum sucht die Bildungsverwaltung in neuen Strukturen und sich aneinanderreihenden Reformen die Lösung und stärkt nicht die Lehrer bei ihrer eigentlichen Aufgabe: den Kindern etwas beizubringen?

zum Artikel:   Berliner Morgenpost, 28.11.2014, Susanne Leinemann